WMDEDGT 10/2020

Ob ich das mit dem Bloggen noch kann? Da ich überhaupt nicht auf irgendeine runde konzeptionelle hochausgearbeitete Idee für Frau Indica reloaded komme, stürze ich mich ins gepflegte Tagebuchgetümmel vom WMDEDGT. Die gute, alte Schule des Tagebuchbloggens, die Frau Brüllen ohnehin, aber an jedem Monatsfünften ganz besonders pflegt. Dort finden Sie ebenfalls die Beiträge der anderen Mitspielenden – you know the drill.

Ich hoffe stark, ich bekomme keinen Blogmuskelkater!

Warum muss ich so einen unspektakulären, beinah übellaunigen Tag mit diesem Montag erwischen? Egal. Ich wache also eigentlich ganz munter und sogar nach sieben  Stunden ! Durchschlafen ! auf. Dummerweise aber mit einem schmerzenden Knöchel nach dem langen, sonntäglichen Wandel im Neuen Garten. Gräten dehnen und strecken hilft leider nicht so sehr wie ein Kühlpad. Aber wozu arbeite ich vorzugsweise auf dem Sofa, mit den Füßen gepflegt auf dem Tisch?

Ich bin faul, finde, ich habe mit meinem samstagabendlichen, sehr angenehm ausgeuferten, aber dienstlichen Weinbistro-Besuch schon genug am Wochenende gearbeitet. Ich schreibe eine Rechnung, erledige außerdem Korrespondenz in einer hakeligen Angelegenheit. Ausgiebiges Frühstücken mit Obst und Müsli – vor allem die frisch geschlachtete Passionsfrucht darin macht mich glücklich. Bin ein Tropen-Mädchen, gehen Sie mir weg mit Äpfeln, Birnen und Zwetschgen, wenn ich Mangos, Passionsfrüchte oder ein “umständliches Obst” wie Granatäpfel bekommen kann.

Ich finde ein schönes Seidenpapier für die goldenen Schuhe von meiner Mama, die ich an Isabel Bogdan verschicken werde, wie wir gestern mal kurz auf FB ausgekekst haben. Wenn ein, für mich allerdings nicht nutzbares, Andenken durch Tragen und von einer, die Spaß daran und die passenden Füße dafür hat, geehrt wird, ist das tausendmal besser als die Abendkleid-Schuhe ungenutzt in der Erbschaftskiste dümpeln zu lassen.

Ein Spin-Art-Bild, das ich vor einigen Wochen erstellte, möchte an die Wand. Ich finde einen Platz an der Stirnwand im Wohnzimmer, neben dem Ofen. Das wird die “runde Ecke” im Zimmer – dort sammeln sich lauter kreisförmige Objekte an. Die 70er lassen grüßen!

Orga für das nächste, halbdienstliche Pizza-Essen mit der Kollegin und Freundin. Belege für die Steuer sortieren und schon mal fürs Scannen bereitlegen. Ich liebe Bürokrazie. Nicht. Aber die pingelige Mitarbeiterin meiner Steuerberaterin wird mich morgen sonst spätestens daran erinnern.

Mittagspause, dann ein Stündchen Schlaf. Mein immer noch zerschlagener Körper verlangt danach. Wäsche waschen und aufhängen. Ich sagte ja, ein unspektakulärer Tag.

Ich fahre zum Yoga. Es ist wie jedes Mal: Ich fühle mich hinterher erheblich “runder” und meine oft so unegalen und getrennten Körperhälften sind hinterher wieder besser verbunden. Ob es solche Yoga-Folgen auch online irgendwo gibt? Wir haben nun erst einmal zwei Wochen ferienbedingt keinen Kursus und ich kann mir die aufeinander aufbauenden Übungsabfolgen einer Stunde einfach nicht merken. Die Yoga-Lehrerin hat drei Stunden auf CD eingesprochen und verspricht, mir beim nächsten Mal eine CD mitzubringen. Ich kann mir den Gedanken “So herrlich old school!” nicht verkneifen. Aber: Yay! Frau weiß schließlich heutzutage nie, ob nicht demnächst wieder nur Zoom-Yoga auf der heimischen Matte möglich ist.

Wir sind ja Risikogebiete in unserem hipsterigen Kreuzkölln-Friedrichsmitte. Danke für nichts, ihr ignoranten Youngster am Kanal und Partypeople in den Parks! Ein Glück, dass ich ohnehin immer dieselben wenigen Menschen, auch schon vor Virus, treffe. Beim dienstlichen Essen sieht das natürlich ein bisschen anders und wechselnd aus, aber ich bin immer in Läden, in denen das gut funktioniert mit den Abständen. Zumindest achte ich drauf. Ich muss schließlich in den nächsten Wochen und Monaten wenigstens etwas beständiges Geld verdienen; ist eh alles katastrophisch genug.

Gut, dass das Theomobil seit einem Monat bei mir ist. Ich werde nicht mehr viel BVG, sondern lieber ganz unökologisch mit dem Auto fahren, wenn es nicht mit dem Rad passt.

So. Geht doch noch, das mit dem Bloggen. Könnte mir glatt vorstellen, das wieder öfter zu tun.